Die Taufe hat eine Bedeutung, die viele tausend Jahre in unserer Geschichte zurück geht. Es ist wohl eines der ältesten, christlichen Rituale, auch wenn Jesus nicht der Erste war, ihre Notwendigkeit verdeutlichte. Er wurde ebenfalls von Johannes, dem Täufer, im Fluss Jordan getauft. Dieser predigte als Einsiedler das bevorstehende Ende der Welt und hielt die Menschen dazu an, sich vorher von ihren Sünden bei ihm reinwaschen zu lassen. Jesus selbst forderte später seine Jünger dazu auf, die Menschen „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ taufen zu lassen, damit sie Teil der christlichen Gemeinschaft werden und somit zu Gott gehören.
Bis heute hat sich die Taufe als uraltes Ritual erhalten, um die Menschen und vor allem die Kinder in die Gemeinschaft der christlichen Kirche einzugliedern und die neue Mitgliedschaft symbolisch mit einem Gottesdienst zu feiern.
Dabei hat, damals wie auch heute, das Wasser eine zentrale Bedeutung. Während der Taufe wird das Kind oder die erwachsene Person mit Weihwasser beträufelt, um die symbolische Reinigung von allen Sünden zu vollziehen, und den- oder diejenigen als neues Mitglied der christlichen Gemeinde zu weihen. Früher wurden die Menschen bei der Taufe dagegen meist komplett im Wasser gebadet oder untergetaucht, da oftmals die Taufe an einem Fluss stattfand, wie Johannes, der Täufer, es auch am Fluss Jordan vollzog. Das Wasser hat dabei auch in tausenden von Jahren nicht seine symbolische Bedeutung verloren: Reinheit, Reinigung, und den Kreislauf des Lebens bis zum Tod. In vielen anderen Religionen hat es eine ähnliche, symbolische Bedeutung, doch im Christentum wird der Aspekt der Reinigung von allen Sünden besonders groß geschrieben.
Vielfach ließen sich zu damaligen Zeiten Erwachsene taufen, dann wurde nach und nach die Kindstaufe immer populärer. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen war die Kindersterblichkeit früher durch Krankheiten und einen niedrigeren Lebensstandard als heute besonders hoch, und die Menschen wollten sicher gehen, dass ihren Kindern ein Leben nach dem Tod im Himmel ermöglicht wird. Zum anderen soll die Taufe auf ein Leben als Christ vorbereiten und den Menschen entsprechend stützen und auch behüten, weswegen es auch aus diesem Grund mehrfach vorgezogen wurde, die Kinder möglichst früh zu taufen.